Bildpredigt
Wir leben heute in einem Zeitalter des Bildes. Noch nie wurde der Mensch so von Bildern überschüttet wie heute. Das Lesen hingegen kommt aus der Mode. Grund genug sich in der Bilderflut unserer Zeit den Bildern unserer Religion zuzuwenden und sich ihrer Inhalte zu vergewissern.
Es gibt eine lange Debatte um die Frage, welches Medium angemessener die Botschaft Gottes an uns Menschen zu vermitteln vermag. Welches Medium kann direkter oder intensiver oder eindeutiger den Menschen ansprechen und ihm zu einer Ahnung von dem Wirken Gottes in unserer Welt verhelfen? Ist es das Bild oder der Text? Beide, sowohl die Schrift als auch das Bild, beruhen auf Zeichensystemen. Sowohl der Text als auch das Bild müssen gelesen werden. Beide fordern dazu auf, das Wort wie das Bild, interpretiert zu werden. Beide predigen.
Ich möchte Sie herzlich zu Bildpredigten jeweils am dritten Montag des Monats einladen. Wer sich die Zeit nehmen möchte, sich an einem Abend intensiv mit der bzw. den Botschaften jeweils eines Bildes auseinanderzusetzen, sei herzlich eingeladen. Nach einer Einführung in das Gemälde, auch dem Meditieren seines Inhaltes als auch seiner Wirkung sind Sie eingeladen mit zu diskutieren über das Gesehene und Gehörte. Der Abend soll dann bei einem Glas Wein seinen Ausklang finden.
Welche Bilder werden predigen?
Im September ereignen sich drei Marienfeste. Am 8. September "Mariä Geburt", am 12. September das Fest "Mariä Namen" sowie am 15. September das "Gedächtnis der Schmerzen Mariens". Aus diesem Anlass werden wir uns im September Raffaels Sixtinischer Madonna zuwenden.
Im Oktober soll es im Blick auf das Reformationsfest um das Reformationsbild schlechthin gehen. Lucas Cranachs Altar, der in der Wittenberger Stadtkirche zu sehen ist, wird Thema im Oktober sein.
Und aus Anlass des Toten- bzw. Ewigkeitssonntags wird es im November um Arnold Böcklins "Toteninsel" gehen.
Die Abende finden am 18. September, 16. Oktober und 20. November jeweils 19:30 Uhr in der Kirche "Zur frohen Botschaft" in Karlshorst statt.
Edgar Dusdal